Mama Nuka in Indien - Part 1

6.218 km: Von Deutschland nach Indien

Namaste, ich bin Anna und Praktikantin im Rahmen des ASA-Programms. Mit Mama Nuka darf ich die aufregende Welt Indiens kennenlernen. 1 ½ Monate sind bereits seit meiner Ankunft in Ahmedabad vergangen. Hier nehme ich euch mit auf meine Reise, meine Eindrücke und Erfahrungen und meine Zeit bei Mama Nuka.

Wie bin ich zu Mama Nuka gekommen?

Während meines Masterstudiums habe ich mich beim ASA-Programm beworben. Ein Programm für bei dem man mit einer Organisation oder Unternehmen sowohl im In- als auch im Ausland im Bereich der nachhaltige Wirtschaftsentwicklung oder Entwicklungszusammenarbeit, arbeitet. Neben der Teilnahme an verschiedenen Seminaren mit anderen ASA-Teilnehmenden, arbeitete ich für Mama Nuka im Bereich der nachhaltigen Textilwirtschaft zunächst 3 Monate in Deutschland und nun für 3 Monate in Indien.

First Stop: Deutschland

Bevor es für mich für 3 Monate nach Indien ging, arbeitete ich zunächst 3 Monate in Deutschland für Mama Nuka. Zuständig bin ich hauptsächlich für Marketingaktivitäten, darunter z.B. Pinterest-Marketing, das Schreiben von Blog-Einträgen und Social-Media-Marketing. Hier geht es vor allem darum, die Produkte von Mama Nuka auf dem Markt der Tragewelt bekannter zu machen. Mama Nuka arbeitet regulär vom Home-Office aus, d.h. ich konnte unkompliziert und eigenverantwortlich von meiner Wohnung in Ulm arbeiten, in der ich bereits seit einiger Zeit für mein Studium arbeitete. 

Frau mit Mama Nuka Tragetuch und Baby

 

Next Stop: Indien

Allein gereist war ich zwar bereits zuvor, allein in ein asiatisches Land allerdings noch nie. Entsprechend aufgeregt war ich die Tage vor meinem Abflug. Was würde mich erwarten, was muss ich beachten, wie verhalte ich mich richtig? Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich den Flieger betrat der mich von Frankfurt nach Ahmedabad, im Westen Indiens bringen würde. Bereits nach Ankunft am Flughafen erwartete mich die erste Challenge. Ohne Bargeld (indische Rupien ins Land einführen ist verboten) eine Fahrt zur Unterkunft organisieren. Schnell fand ich jedoch super hilfsbereite Menschen, die mir beim Geldwechsel und beim Buchen eines Ubers behilflich waren. Hier erfuhr ich bereits das erste Mal, die Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft in Indien. Diese begegnete mir auch immer wieder in meinen folgenden Wochen in Indien. In Ahmedabad wohnte ich in einem Homestay mit einem jungen indischen Ehepaar in einer großen Wohnung mit eigenem Zimmer und Bad. Ich wurde direkt sehr herzlich aufgenommen, zu wunderbaren Plätzen in Ahmedabad geführt, zu traditionellen Festen und Veranstaltungen mitgenommen. Vermittelt wurde mir die Unterkunft von Mama Nukas früherer Praktikantin Jana. Aus Mitbewohnern wurden Freunde und ich habe mich hier durchgehend super wohl gefühlt. So hatte ich auch die Möglichkeit, das wunderbare 9-tägige Navrati Tanzfestival mitzuerleben, dass besonders im Bundestaat Gujarat gefeiert wird.  Hierzu wurde ich von einer Freundin mit traditioneller Kleidung und Schmuck ausgestattet und mit auf die Tanzflächen genommen, auf der sich bereits mehrere hunderte Leute im Kreis zu lauter traditioneller Musik bewegten: Ein Wahnsinnserlebnis, das mich vollkommen in die Welt Ahmedabads eintauchen ließ und dass ich nicht mehr so schnell vergesse würde.

 Tücher in Indien, die von einem Balkon hängen

Ahmedabad selbst ist eine riesige Stadt, die mich zunächst einmal umhaute. Laut, chaotisch und vor allem heiß (40 Grad) waren die ersten Eindrücke, die ich sammelte. Nach 10 Minuten Einkaufen kam ich durchgeschwitzt wieder in die WG und musste mich erstmal ausruhen. Lange Distanzen zu gehen, wie ich es zuvor in Deutschland grundsätzliche machte, war hier für mich nicht denkbar. Bevorzugtes Verkehrsmittel hier: Ein TukTuk oder auch Auto genannt, das ich meist über die Plattform Uber buche. Generell war ich besonders beeindruckt, aber vor allem auch schockiert vom Verkehr in der Stadt. Als Fußgänger auf ein grünes Lichtchen zum Überqueren der Straße warten? Fehlanzeige. Stattdessen: Einfach gehen. Verkehrsregeln wie wir sie von zu Hause kennen gibt es nicht. Vielmehr kommt hier vor allem die Hupe zum Einsatz. Wenn ich so überlege, habe ich wahrscheinlich noch keine Minute in Indien erlebt, in der nicht gehupt wurde.  Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und lehne mich im TukTuk entspannt zurück, um den wilden Verkehr um mich herum auf meiner Fahrt zu beobachten. Besonders Scooter haben hier einen Vorteil, da sie sich durch den dichten Verkehr einfach durchschlängeln können. Auf einem Scooter sieht man auch mal eine ganze Familie mit 4 oder 5 Personen sitzen – super beeindruckend, spannend und tatsächlich keine Seltenheit.  Auch wenn ich mich auf der Straße wohler fühle, alleine fahren würde ich mich trotzdem nicht trauen.

Frau mit Kuh am Strand in Indien

Nach meinen ersten Tagen kam ich bereits gut klar in der Stadt und habe mir zum Arbeiten meist schöne Cafes gesucht, in denen ich meinen Aufgaben bei einem Cold Coffee nachgehen konnte. Ich habe schnell meine Läden gefunden, in denen ich einkaufe und gelernt wie ich mich draußen verhalte und meine Weg von A nach B beschreite. Als Frau trage ich hier nur lange Kleidung, die mindestens meine Knie und Schultern bedecken. Meistens lege ich jedoch ein Tuch zusätzlich über meinen Kopf und Oberkörper. 

Indien ist das Land der Textilien und Stoffe. Man findet hier heutzutage noch viele SchneiderInnen, NäherInnen und WeberInnen – eine Tätigkeit, die in Indien eine ganz besondere Tradition findet für die das Land speziell bekannt ist. 

Frau beim pflanzlichen Färben

Meine Aufgaben in Ahmedabad für Mama Nuka bestanden neben meinen Marketingtätigkeiten auch vor allem darin, die Produktionsstätte von Mama Nuka zu besichtigen und mehr über die Welt des natürlichen Färbens zu lernen. Für mich war es super spannend einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und zu sehen wie ein Mama Nuka Tragestoff entsteht. Ich konnte live erleben, wie ein Tuch zugeschnitten und genäht wird, bevor es seinen Weg nach Deutschland ins Mama Nuka Lager beschreitet. Im Rahmen eines Färbeworkshops konnte ich zudem erfahren wie ein Stoffe mit Pflanzen, Wurzeln und Blüten gefärbt wird und selbst lernen, eigene Kleidungsstücke zu färben. Interessant zu sehen war hier besonders, wie das Wasser, dass zum Färben genutzt wird, unproblematisch zum Gießen bzw. Bewässern von Pflanzen genutzt werden kann. Alle Bestandteile sind natürlichen Ursprungs, so dass keine Verunreinigung des Bodens entsteht.

Mama Nuka Tragetuch in der Produktion

Bis jetzt kann ich sagen, dass noch nicht ein Tag in Indien vergangen ist, an dem ich nichts erlebt habe oder keine neue Eindrücke gesammelt habe. Sobald ich vor die Türe gehe, erwarten mich tausend Farben, Gerüche, Geräusche. Wie es weitergeht und was ich während meiner weiteren Indienzeit mit Mama Nuka erlebe, lasse ich euch in meinem nächsten Beitrag wissen. Eins bleibt sicher: Langweilig wird es sicher nicht. Stay tuned. 😊 

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